Montag, 17. Januar 2011

Interpretation von Kapitel 14 des 2. Teils

Das 1995 veröffentlichte Buch „Der Vorleser“ von Bernhard Schlink erzählt von einer sehr speziellen Beziehung der beiden Hauptpersonen Hanna Schmitz, einer Erwachsenen Frau, und Michael Berg einem Schüler der im Laufe des Buches an Alter und Reife zu nimmt.

In den vorherigen Kapiteln haben wir erfahren, dass die Hauptperson Michael Berg während seiner Studienzeit seine viel ältere Jugendliebe Hanna Schmitz in einer Gerichtsverhandlung wiedertrifft. Er erfährt während der Verhandlung, dass Hanna als SS-Angehörige Häftlinge bewachen musste die in einer Kirche untergebracht waren und dass Hanna diese auch nicht aus der Kirche herausließ, als die Kirche von Bomben getroffen und in Brand geraten war. Wegen dieses Verbrechens ist sie mit anderen Aufseherinnen angeklagt.
Um seinen inneren Konflikt zu meistern beschließt Michael ein KZ aufzusuchen, und fährt deshalb in das KZ in Struthof
Das Kapitel handelt Hauptsächlich von dem Dialog zwischen dem Auto Fahrer, der Michael mitgenommen hat, und Michael. In diesem Dialog geht es um das Hauptthema des Buches, die Frage der Schuld der Täter während des Holocaust.
Der Fahrer vertritt die Meinung dass nicht Befehl und Gehorsam schuld sind, sondern Tötung Unschuldiger lediglich eine Arbeit ist, die erledigt werden musste.
Micheal erinnert sich am Anfang des Kapitels erinnert sich der Michael an zwei Personen, die ihn mitgenommen haben. Einen Lkw-Fahrer, der eine Flasche Bier nach der anderen leert und einen Mercedes-Fahrer mit weißen Handschuhen. Diese beiden Personen könnten meiner Meinung nach zwei Tätertypen der NS-Zeit wiederspiegeln.
Der Lkw-Fahrer erweckt dem Leser den Eindruck eines einfachen Menschen, der versucht, durch das Trinken am Steuer die Vergangenheit zu verdrängen. Nüchtern kann er die Schuld nicht ertragen. Der Alkohol verbildlicht hier die Verdrängung. Ganz anders kommt der Mercedes-Fahrer rüber. Er scheint sich nicht von seinen Gefühlen beeinflussen zu lassen. UM dieses Bild zu verdeutlichen lässt der Autor ihn weiße Handschuhe tragen, da Weiß eine sehr neutrale, und zu dem die Farbe der Unschuld ist.
Das Mutter- oder Brandmal an seiner rechten Schläfe erinnert an das biblische Kainsmal, dass zur Kennzeichnung eines Sünders dient und seinen konzentrierten Blick kann man als Zeichen für seine Gleichgültigkeit interpretieren. Nachdem Michael den Fahrer informiert, aus welchem Grund er zum Struthof fährt, bricht schweigen ein.
Man könnte dies als Zeichen der wahrscheinlich schmerzhaften Erinnerungen an seine Vergangenheit, sowie als Denkpause für die Vorformulierung einer Rechtfertigung deuten.
Als der Mercedes-Fahrer das Schweigen bricht, versucht er Micheal zu erklären dass solch schreckliche Dinge nur passiert sind, weil Leute ihre Arbeit erledigt haben, und nicht aus Hass. Er nennt als Beispiel den Henker, der denjenigen, den er richten soll, nicht hasst, sondern lediglich seine Arbeit verrichtet.
Auf das Argument von Befehl und Gehorsam verzichtet der Mercedes-Fahrer absichtlich und bringt selbst die Gegenargumente, dass der Menschlichkeit, der Würde des Menschen und der Ehrfurcht vor dem Leben, liefert der Mercedes-Fahrer gleich selber.
Michael ist sprachlos, da ihm auf die Vernichtung des eigenen Arguments keine geeigneter Antwort, den er angemessen erwidern könnte. Er ist wütend.
Als der Mercedes-Fahrer von einem Foto erzählt, auf dem ein Erschießungskommando Juden hinrichtet, fragt ihn Michael, ob er das gewesen sei.
Als Reaktion auf diese Frage schmeißt der Fahrer Michael aus dem Auto und wendet seinen Wagen abrupt, woraus Michael schließt dass er mit seiner Vermutung richtig lag und der Fahrer sich entdeckt fühlt.Ihm ist nach dieser Begebenheit wohler und die Welt fast wieder in Ordnung und auch die ihn umgebende Natur hat etwas von ihrer alten Ordnung wieder, ist fast idyllisch.

Donnerstag, 25. November 2010

Plädoyer der Verteidigung

Sehr geehrtes Gericht Hanna Schmitz ist unschuldig da die Anklagepunkte entkräftet werden können.Frau Schmitz leidet schwer unter ihrem Analphabetismus. Diese Behinderung hat ihr Berufsleben sehr erschwert was man an ihrer Flucht vor Beförderung sehen kann. Deswegen hat sie auch die Beförderung bei Siemens abgelehnt und ist zur SS gegangen denn wenn sie die Beförderung einfach abgelehnt hätte würden die Leute sie verspotten.
Die Selektion ist eigentlich gar kein Anklagepunkt denn sie hat sich extra die schwachen Frauen ausgesucht um ihnen einen letzen Monat zu verschaffen. Diese Frauen wären so oder so gestorben, weshalb Hanna Schmitz eigentlich Menschlich gehandelt hat.
Kommen wir nun zur Bombennacht, Frau Schmitz hat die Frauen in der Kirche eingesperrt da es ein unwiderruflicher Befehl der SS war und ungehorsam im dritten Reich stark bestraft wurde.
Somit wird auch der letzte Anklagepunkt, das Frau Hanna schmitz jeden Monat sechzig Frauen in den Tod geschickt hat entkräftet da dies ebenso ein unwiderruflicher Befehl der SS war.
Ich als Verteidiger komme zu dem Schluss dass Frau Hanna Schmitz freigesprochen werden sollte da alle Anklagepunkte durch Verschiedene Argumente entkräftet werden und man ihr nur vorwerfen kann zur SS gegangen zu sein.

Mittwoch, 24. November 2010

Plädoyer der Verteidigung

Sehr geehrte Damen und Herren,

Am Ende der Gerichtsverhandlung, sind wir zum Entschluss gekommen, dass Hanna Schmitz freigesprochen werden soll. Meine Mandantin leidet unter Analphabetismus und hatte keinem von ihrer Krankheit erzählt. In ihrem alten Beruf, hatte sie zwar die Chance auf eine Beförderung, doch in diesem Job hätte sie lesen müssen können. Deshalb sah sie als einzige Zuflucht die SS. Ihr wurde befohlen diese Frauen und Kinder in die Gaskammer zustecken, denn hätte sie widersprochen, wäre ihr eigenes Leben in Gefahr gekommen. Und der Fakt, dass sie manche schwachen Frauen dazu gezwungen hat, ihr was vorzulesen, war nicht schlimm, denn diese hat sie schließlich besser mit Essen und Trinken versorgt. Diese Frauen wären nach 4 Wochen trotzdem in Gaskammer gesteckt worden. Herr Staatsanwalt sie meinten, dass Frau Schmitz die Gefangenen in der Bombennacht aus der Kirche befreien konnte. Aber stellen sie sich vor, in der Kirche warteten hunderte von Frauen darauf, dass die Tür geöffnet werden soll und diese waren ganz bestimmt nicht gut auf Frau Schmitz zusprechen. Sie hätten Hanna einfach überrannt.

Alles in Allem bin ich dafür, dass meine Mandantin freigesprochen wird.

Charakterisierung von Michael und seiner Familie


Zu Begin von „Der Vorleser“ ist Michael Berg 15 Jahre alt. Nach außen wirkt er wie ein normaler Sohn einer Mittelschichtsfamilie. Er ist immer gut gekleidet und benimmt sich auch dementsprechend. Seine Werte und Normen. Dies wird verdeutlicht mit Reaktion von Michael nachdem er Hanna beim Umziehen zuschaut und flüchtet als sie ihn bemerkt. Dagegen dazu steht jedoch die Beziehung von Michael mit Hanna und der großen Altersunterschied. Die Beziehung macht Michael selbstbewusster was in dem Buch als Stufenweiße passiert.
Michaels Vater ist  Philosophieprofessor, seine Mutter ist Hausfrau und Michael hat noch zwei Geschwistern. Die Familienverhältnisse sind für die 50er Jahre typische Rollenverteilung. Sein Vater besitzt die Rolle eines distanzierten Familienoberhaupts. Seine Kinder müssen sich bei ihm für eine „Sprechstunde“ anmelden um mit ihm zu reden. Michaels Geschwister sind eher im Hintergrund und spielen keine wichtige Rolle im Buch. Ihre Beziehung ist distanziert und besteht aus einigen Rivalitäten. Die Beziehung zwischen Michael und seiner Familie ist insgesamt sehr distanziert. Seine Mutter versucht ihm Wärme und Geborgenheit zu vermitteln was ihr jedoch nicht ganz gelingt was auch die Beziehung zu Hanna begründet. Dieser Beziehung steht wiederum das gute Gewissen, seine Familie. Dies verdeutlicht wiederum die Beziehung zwischen der Familie und Michael. Sie ist das, was Michael gesellschaftsfähig hält.

Montag, 15. November 2010

Der Abschiedsbrief

Lieber Michael,

Es tut mir leid, dass ich mich so von dir verabschieden muss. Aber ich kann einfach nicht mehr mit den Gewissensbissen leben. Ich habe unschuldige Leute im KZ Lager sterben lassen. Ich wollte das alles gar nicht, aber was hatte ich für eine andere Wahl?
Und nebenbei hätte ich nie was mit dir anfangen sollen, du warst schließlich um einiges jünger als ich. Aber im nachhinein bereue ich es nicht, denn dank dir habe ich es geschafft mein Analphabetismus zu überwinden, obwohl ich dich damals einfach verlassen habe. Ich wollte dir nämlich nicht im Weg stehen, du hattest ja noch deine ganze Zukunft vor dir.
Du wirst immer ein Platz in meinem Herzen haben und ich bin dir dankbar für all das, was du für mich getan hast, aber die Last auf meinen Schultern ist einfach zu groß. Ich sehe keinen Sinn mehr in meinem Leben.

Leb wohl Michael

Deine Hanna

Donnerstag, 11. November 2010

Analphabetismus

Als Analphabetismus (aus dem Griechischen) bezeichnet man kulturell, bildungs- oder psychisch bedingte individuelle Defizite im Lesen oder Schreiben bis hin zu völligem Unvermögen in diesen Disziplinen. Ist dagegen eine ganze Sprach- oder Kulturgemeinschaft betroffen, was im Laufe des 20. Jahrhunderts sehr selten geworden ist, spricht man von Schriftlosigkeit, „Mündlichkeitskultur“ oder Oralität. Der Prozess vom Analphabetismus bis zur Lesefähigkeit wird Alphabetisierung genannt.
Alte Werbespots zum Analphabetismus des Alfa-Telephon Münster einer Organisation für anonyme telephonische Beratung für den Umgang mit Analphabetismus:



Die Zahl der erwachsenen funktionalen Analphabeten in Deutschland liegt geschätzt 4 Millionen was 6,3 % der Bevölkerung entspricht. Verglichen zur „Dritten Welt“ hat der Analphabetismus in Deutschland einen anderen Hintergrund: Da eine neunjährige Schulpflicht besteh tritt er erst nach einem Hauptschulabschluss auf – weshalb von funktionalem Analphabetismus gesprochen wird – dort ist der fehlende Schulbesuch die Hauptursache. In Baden-Würtemberg liegt die Zahl der funktionellen Analphabeten bei ca. 513.084. Diese Zahl beruht auf einer mathematischen Berechnung, der die Quote der Analphabeten von 4 Millionen in der Gesamtbevölkerung zugrunde liegt.
Quellen: wikipedia schwarz-auf-weiss

Zusammenfassung des zweiten Teils

Der zweite Teil des Buches beginnt 8 Jahre später, als Michael jetzt Jura studiert. Seitdem Hanna die Stadt verlassen hat, hat er nichts mehr von ihr gehört, aber er hat dennoch ein bisschen Gefühle für sie.
Während eines Seminars besucht Michael mit seinen Mitstudenten einen Prozess, in dem es um Kriegsverbrechen geht. Es geht darum, dass Wärterinnen eines Konzentrationslagers in Auschwitz, Gefangene in eine Kirche gesperrt haben und diese dann, bei einem Brand in der Kirche, nicht freigelassen haben. Eine der Angeklagten ist Hanna. Michael ist als Beobachter des Prozesses in einer heiklen Situation. Er ist so betroffen von der Sache aber auch schockiert, dass er jeden Tag ins Gericht geht und den Prozess verfolgt.
Eine überlebende Insassin des KZ, teilte dem Richter mit, dass Hanna diejenigen bevorzugte, die ihr etwas vorlasen. Diese Häftlinge bekamen bessere Bedingungen zugesprochen, soweit man von besser sprechen kann.

Bei diesem Prozess leugnet Hanna nicht, dass sie es war, die die Gefangenen eingeschlossen hat und nicht freigelassen hat. Während der weiteren Anklage kommt es zu einer Beweisaufführung. Hier wird ein Bericht gezeigt, den Hanna verfasst haben soll, und in dem steht, dass Hanna die Organisatorin war. Dieses mal aber leugnet Hanna die Tat. Sie sagt, dass sie den Bericht nicht geschrieben hat. Der Richter möchte, dass Hanna ihre Handschrift zu zum Vergleich abgibt. Sofort gibt Hanna zu, den Bericht geschrieben zu haben, ohne die Schriftprobe zu geben. Von diesem Zeitpunkt an resigniert Hanna und verschließt sich dem Richter und der Staatsanwaltschaft.

Durch diese Handlung von Hanna, erkennt Michael, dass Hanna Analphabetin ist. Sie kann den Bericht also gar nicht geschrieben haben. Anstatt es zuzugeben, lässt sie sich lieber inhaftieren, als freigesprochen zu werden wegen Analphabetismus. Michael ist in einer Zwickmühle, einerseits möchte er dem Richter erzählen, dass sie Analphabetin ist, aber andererseits möchte er nicht ihre Gefühle missbrauchen. Er kann sich nicht recht entscheiden und handelt deshalb nicht. Hanna wird zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.